Britta Schwarz und Sarah Straßmann

Don´t keep asking me

30. Januar bis 6. März / Eröffnung: 29. Januar ab 19 Uhr (ab 19.30 Le Clap DJ-Set)

Sarah Strassmann und Britta Schwarz

Organisiert von Christina und Hanna.

        Die Fotografien von Britta Schwarz und Sarah Straßmann zeigen atmosphärisch dichte Bildräume zwischen realem Abbild und Abstraktion. Die Entgrenzung und Verunsicherung des Individuums in der globalisierten Welt ist für beide Künstlerinnen zentraler Ausgangs-punkt ihrer Arbeit. Beide haben an der Fachhochschule in Bielefeld Fotografie studiert. Britta Schwarz arbeitet nach ihrer Ausbildung zur Fotografin und anschließendem Studium als freie Künstlerin und Bildredakteurin in Köln. Sarah Straßmann hat bereits in den Deichtorhallen in Hamburg und im Fotomuseum in Winterthur ausgestellt und promoviert seit 2010 in freier Kunst an der Bauhaus-Uni in Weimar.

        Durch formale Reduzierung überführt Britta Schwarz ihre Fotografien in den abstrakten Raum. Nicht das realitätsgetreue Abbild interessiert die Künstlerin, sondern die Mehrdeutigkeit subjektiver Wahrnehmung. Durch assoziatives Aneinanderreihen und Gegenüberstellen von Abbildern realer Orte und Landschaftsausschnitte sowie abfotografierter aus verschiedenen Materialien wie Papier gefertigter Räume und Objekte verwischen die Grenzen zwischen Realität und Konstruktion. Es entstehen emotionale Orte der Entfremdung und Distanz, die in einem undefinierbar zerbrechlichen Zustand zu verharren scheinen.

        Geometrische Strenge und Genauigkeit, die Betonung insbesondere vertikaler und horizontaler Strukturen durch den gezielten Einsatz von Licht zeichnen die Arbeiten von Sarah Straßmann aus. Die Künstlerin reduziert die Fotografie auf das Wesentliche - auf Licht, Raum und Zeit. Der zentralperspektivische Aufbau und die Fokussierung auf den Ausschnitt führen zu einer Abstrahierung des Raumes. Licht und Schatten lassen die Raumsituation noch erahnen, doch die bekannten Orte des Alltages wirken fremd und entrückt. Mit ihrem spärlich eingesetzten Licht ziehen die Fotografien den Betrachter förmlich hinein in den sich ins Unbestimmte öffnenden Raum. Es bleibt die Leere einer entgrenzten Welt und das was war oder sein könnte liegt in der Imagination des Betrachters.

        Die in der Ausstellung gezeigten Fotografien von Britta Schwarz und Sarah Straßmann verbleiben indifferent und vage. Im Betrachter lösen sie einen Prozess des assoziativen Verknüpfens und aufeinander Beziehens aus. Es ist ein Spiel mit den Dimensionen, mit Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, mit dem Offensichtlichen und dem Verborgenen.

        Don´t keep asking me - die atmosphärischen Bilderwelten werfen Fragen auf, lassen den Betrachter jedoch im Ungewissen zurück. Im Changieren zwischen realem Abbild und fiktivem Raum verweisen sie den Betrachter auf seine subjektiven Assoziationen und individuellen Gedankenbilder.

Text: Hanna

Britta Schwarz

geboren 1978, lebt und arbeitet in Köln

1998-2001 Ausbildung zur Fotografin, Köln
2001-2008 Studium der Fotografie und Medien (Dipl.), FH Bielefeld
2005 Praxissemester in der Bildredaktion des „GEO“- Magazins, Hamburg
2009 Tätigkeit bei Banrap Photographers GmbH, Köln
seit 2009 Bildredakteurin in Köln

Ausstellungen (Auswahl)

2008 Fragment Romantizmus, Monat der Fotografie, Galerie PF 01, Bratislava // Photokina meets Academy, Photokina, Köln // Trial and Order, Diplomausstellung, FH Bielefeld
2008-2007 Fragment Romantik, Stadtmuseum, Halle/Saale // Geh aus mein Herz und suche Freud – Fotografie und Ambivalenz, Meinwerk-Institut, Paderborn (solo)
2005 Bildwelten - Planerwelten, Europäisches Haus der Stadtkultur, Gelsenkirchen
2004 Holga-Polka Fotowettbewerb, Monochrom-Galerie, Berlin
2002 Taeglich Extra, Amerikahaus, Bielefeld
2000 Kölner Karneval/Alemanische Fasnet, Rathaus, Köln

 

Sarah Straßmann

geboren 1980, lebt und arbeitet in Bielefeld und Weimar

2001–2006 Studium Fotografie (Dipl.), FH Bielefeld
2006–2008 Studium Master of Arts (M.A.), FH Bielefeld
seit 2010 Studium Freie Kunst (Ph.D.), Bauhaus-Uni, Weimar

Ausstellungen (Auswahl)

2010 Galerie écart, mit Arte Regionale V/ Dominikaner Kunsthalle, Osnabrück (solo) // Westwendischer Kunstverein, Quarnstedt (solo mit H. Schäfer)  // Plat(t)form 10, Fotomuseum Winterthur, Schweiz
2009 Contemporary Art Ruhr, mit Galerie écart, Zeche Zollverein, Essen // Stadtmuseum, Münster (solo) // Goethe-Institut, mit „gute aussichten“, Washington DC, USA // F/STOP – 3. Internationales Fotografie Festival, Leipzig // Art Foyer DZ Bank, mit „gute aussichten“, Frankfurt/Main // vhs-photogalerie, mit „gute aussichten“, Stuttgart // Haus der Photographie – Deichtorhallen, mit „gute aussichten“, Hamburg
2008 gute aussichten – junge deutsche Fotografie, Buchmesse, Frankfurt/Main
2007 Trial and Order, Masterausstellung, FH Bielefeld // Pixelprojekt Ruhrgebiet, Wissenschaftspark Gelsenkirchen
2006 Visual Gallery, Photokina, Köln // Kunstquadrate, Zeche Zollverein, Essen Triplex, Diplomausstellung, FH Bielefeld
2002 Deutscher Jugend Fotowettbewerb, Photokina, Köln