Anja Majer
Wechselspannung an den Ausgängen
23.Januar - 28.Februar 2010 / Eröffnung: 22.Januar 2010 ab 19 Uhr
Organisiert von Maria H.
Ausgang und Eingang - ein ambivalentes Wortpaar zwischen dem der Moment der eigenen Verortung steht: Ausgang bedeutet immer auch, Eingang in etwas anderes zu finden. Das Eintreten oder -dringen in eine Örtlichkeit beinhaltet die Überschreitung der Grenze zwischen Öffentlichkeit und privatem Dasein. Dieses Spannungsfeld bildet die Ausgangssituation für die Arbeiten von Anja Majer. So werden in einer Audioinstallation dem Betrachter Erzählungen aus zwei Generationen eingeflüstert, die sowohl öffentliche Bezüge haben, als auch private Sichtweisen berühren. Ein Beziehungs -und Zeitkonstrukt wird offengelegt und kann durch den Betrachter neu zusammengesetzt werden. Aus der Verwendung von Alltagsmaterialien im Sinn eines kollektiven Archivs, entstehen Objekte, die ihre ursprüngliche Funktion der Abgrenzung ad absurdum führen. Bambusrollos oder Baustellenbohlen finden hier einen neuen Gebrauch. Sie werden entkontextualisiert und erfahren eine Transformation in ihrer Form und Aussage. Es findet ein Wechselspiel zwischen Auflösung und Neuordnung statt, dessen Ausgang offen bleibt.
Anja Majer (*1974 in Hanau). Lebt und arbeitet in Berlin und Zürich. 1995-1997 Studium der Literatur- und Sprachwissenschaft, Universität Tübingen. 1997-2000 Ausbildung und Abschluss als geprüfte Designerin, Goldschmiede Pforzheim. 2000-2004 Studium und Diplom in Schmuck und Gerät, Hochschule für Gestaltung Pforzheim. Seit 2009 Studium im Master in Fine Arts, Zhdk Zürich. Seit 2000 verschiedene Präsentationen u.a.: Localize!, Potsdam; le kiosk, Karlsruhe; blütenweiss, Berlin; Atelier für Skulptur, Kirchheim; Kunstverein Eisenturm, Mainz; Stuttgarter Kulturnacht; Kunstraum Luv, Karlsruhe; Ecole Superieuere des Arts Appliques, Genf; Schmuckmuseum Pforzheim; Nationaltheater Mannheim. Förderpreis des Landratsamtes Enzkreis (2005); Förderpreis der IHK Nordschwarzwald (2002).
Text: Maria H.