Finnbarr Kelleher

Wunschmaschinen

Finnbarr Kelleher Finnbar Kelleher


Dass sich der Schmutz und der Dreck des Alltags in Reinheit auflösen mögen – das wünscht man sich immer wieder mal. Waschmaschinen sind Orte, an denen sich dieser Wunsch für eine Weile verwirklicht. Die Waschmaschinenfenster von Finbarr Kelleher zeigen diesen Moment der Verwandlung als eine Zeit, in der zwischen Wäschefalten, Dreck und Wasser Formen auftauchen, die noch viel mehr Wünsche offen legen. Gleicht diese Falte nicht einer Gebirgskette, und diese andere nicht einem weiblichen Rückenakt? Oder auch nicht... Farbe und Form sind in einen Wirbel geraten, die Automatik der Wunschmaschine läuft.

In jüngeren Arbeiten aus der Serie hat Finbarr Kelleher an Stelle der Waschmaschinenfenster trocknende Farbblasen auf der Leinwand aufgeschnitten und die Farbe herauslaufen lassen: Die Farbe zerfließt in all ihrer Materialität, ihrem Schmutz und ihrer Schönheit auf der Leinwand. Als ob die Farbe selbst sich dagegen auflehnte, Bild oder gar Abbild zu sein, sich dagegen wehrte, die Assoziationstätigkeit des menschlichen Hirns zu befriedigen, die in jedweder Form etwas Gegenständliches entdecken kann. Die Farbe beschmutzt die weiße Leinwand, trotz aller Waschmaschinen ist der Wunsch nach Reinheit nicht zu erfüllen - die Lust an der Farbe jedoch schon!

Finbarr Kelleher (*1969, Irland). Studierte in Limerick, Berlin, Brüssel und München, lebt und arbeitet in Berlin.