Magdalena Drebber

"all day everyday life" – Steckperlenbilder und Objekte

Magdalena Drebber Magdalena Drebber


Gefördert durch das Kulturamt Pankow. Kuratiert von Nina Samuel.

Haben sie auch noch irgendwo in einer Schublade einen dieser Untersetzer, die einem Kinder schenken, aus diesen Plastikperlen, die man zusammenbügelt? Selten sind die wirklich schön, aber man behält sie, aus Zuneigung und vielleicht auch, weil man sich erinnert, mit welcher Faszination man selbst vor Jahren beobachtete, wie aus den vielen kleinen mühsam zusammengesteckten Einzelteilen ein Ganzes zusammenschmolz. Magdalena Drebber macht sich diese Technik zu Eigen, sie steckt sie nicht als Kindheitserinnerung in einen Schrank, sondern nimmt ihre Möglichkeiten ernst. Als Motivgrundlage dienen Fotos, die in grossformatige Puzzles aus Plastik umgesetzt werden. Durch Hitzeeinwirkung ensteht ein Ganzes, doch hat der Abstand des Betrachters zum Bild entschiedenden Einfluss darauf, wieviel Perle oder wieviel Motiv er wahrnimmt.

Was dargestellt ist, lässt sich vermeintlich einfach sagen: Hühner und eine Wasser-Pumpgun, eine Gans und ein Hund, eine Ziege an der Leine einer Frau. Doch scheinen die Bilder nur fotografische Ausschnitte aus grösseren Szenen zu sein, ihr Zusammenhang lässt sich nur vermuten, die Beziehung der Dinge und Wesen untereinander bleibt mysteriös, manchmal beunruhigend. Die perlig-pixelige Körnigkeit lässt die Konturen der Motive verschwimmen und gibt ihnen etwas traumhaft Unklares. Nicht handfestes Landleben wird uns gezeigt sondern eine verschwommene Erinnerung daran.

Neben den Steckperlenbildern stellt Magdalena Drebber in der galerie kurt im hirsch auch Objekte aus: Alltagsgegenstände, die mit Metallösen zu poetischer Kunst perforiert wurden. Einige der Objekte können auf der Eröffnung amerikanisch ersteigert werden. Ebenso wird die Videoarbeit "Der ganze Urlaub ist versaut" (2003) zu sehen sein.

Magdalena Drebber - all day everyday life