Nele Probst

"Schaun ma mal!"

Nele Probst

Gefördert vom Kulturamt Pankow von Berlin.

Zum zweiten Mal stellt die galerie kurt im hirsch neue Arbeiten von Nele Probst aus. Ihre bisherige Bandbreite, die sich von den großen zusammengesetzten "Teiler"-Leinwänden und verschiedenen Einzelformaten bis hin zu additiven Holzreliefs, den "Bagatellen", sowie Skulpturen aus Fundstücken aller Art erstreckt, hat sich erweitert um frisch-fröhliche Stilleben auf Leinwand, die ebenfalls im kleinen Format entstanden sind.

Handelt es sich bei den "Teilern" um umfassende Stadt- und Landschaftspanoramen, in denen ganze Themenkomplexe aus Arbeitswelt, Verkehr oder Erholung zur Sprache kommen, so befassen sich die kleineren Leinwandformate mit Ausschnitten einzelner Bereiche, mit Tätigkeiten, Personen und Begegnungen, mit Tieren und Pflanzen, die sich in einem überschaubaren Situationsrahmen bewegen.

In den neuen Arbeiten rückt das Objekt nun noch einmal näher. Der eigenartig frohsinnige Fruchtkorb ist unmittelbar in Draufsicht abgebildet, keine Rahmung, keine Trennlinien, keine Überschneidungen lenken von ihm ab. Im Gegenteil, groß und dick sitzt die hungrige Fliege auf Kirschen und Pflaumen und einer Zitrone - mittendrin. Sie hat sich ins Bild gesetzt und läßt es sich dort in aller Öffentlichkeit guttun. Die Früchte sind tief violett, der Hintergrund fluoresziert in einem leuchtenden Blaugrün, der süßliche Geruch ist mit Händen zu greifen. Nicht nur ein auffälliger Farbwechsel, sondern auch die Abkehr von der additiven, stückhaften Arbeitsweise hat stattgefunden.

An der erfrischenden Wirkung, die Probst durch Motive, Malweise, Material und Zusammenstellung entfaltet, hat sich nichts verändert. Sie bleibt frech, unkonventionell, liebevoll und eigenwillig. (Text: Akeli Mieland)

Weitere Informationen unter: www.neleprobst.de